„Hundeverhalten“
Verhaltensbiologie für Hundehalter
Das Praxisbuch
Udo Ganslosser und Petra Krivy, 2011, Franckh-Kosmos Verlag, mit 40 Farbfotos, 232 S
Der bekannte Biologie und Hundexperte Udo Ganslosser ist seit vielen Jahren ein gefragter Autor für Themen rund um den Hund. Gemeinsam mit Petra Krivy beschreibt er Fallbeispiele für unerwünschtes Hundeverhalten – wo liegen die Ursachen und wie sind diese Probleme sinnvoll zu lösen? Ein wichtiges Buch für Hundehalter, aber auch für Biologen, die sich mit Ethologie beschäftigen, absolut lesenswert!
Die Sinne des Hundes
Wie Hunde ihre Welt wahrnehmen
Brigitte Rauth-Widmann, 2014, Franckh-Kosmos Verlag, zahlreiche Fotos und Grafiken, 176 S
Dass Hunde gut hören und Gerüche wahrnehmen können, ist bekannt, wie es aber um das Sehen steht – noch immer glauben viele Menschen, Hunde sehen nur schwarz-weiß – oder was ein Welpe wahrnehmen kann, wird hier übersichtlich und mit vielen Beispielen erläutert; auch die Körpersprache – zwischenartliche Kommunikation! findet in einem lesenswerten Kapitel Platz. Ein Glossar und ein umfangreiches Literaturverzeichnis machen das Buch auch zu einem tollen Nachschlagewerk!
Dogwalk, Gemeinsam unterwegs – Ideen für eine glückliche Mensch-Hund-Beziehung
Ursula Löckenhoff, 2017, 192 S, Frankckh-Kosmos Verlag
Neben den vielen Büchern zu vielen Hundesportarten und Beschäftigungsmöglichkeiten wirkt ein Buch übers Spazierengehen fast rührend bescheiden – aber es ist oho. Viele interessante Ansichten der Autorin über Führungsqualitäten aber auch z. B. über Trendsportarten wie Mantrailing machen das Buch zu einem sehr informativen Lesevergnügen, das eigentlich ein praktischer Ratgeber für Hundehaltung im allgemeinen ist.
The education of Will
Patricia B. McConnell, 2018, 270 S, Atria Paperback
Die Bücher von Patricia B. McConnell sind alle zu empfehlen, sachlich und wissenschaftlich fundiert mit viel Humor und Selbstironie geschrieben, sind sie Klassiker der modern orientierten Literatur über Hunde geworden. Wills Geschichte ist weniger ein Erziehungsratgeber sondern vielmehr die autobiographische Geschichte eines vermeintlichen Scheiterns und damit verbundenen Aufarbeitens und Neuaufstellens eines Mensch-Hund-Teams, schwer aus der Hand zu legen, oft bedrückend, aber umso schöner zu lesen, wie Schwierigkeiten bewältigt werden können – ein wichtiges Buch!
Wolfsküsse
Ein Leben unter Wölfen
Elli H. Radinger, 2018, 222 S, Aufbau Verlag
Wölfe ziehen wieder durch Österreich, mehr oder weniger erfreut zur Kenntnis genommen von Biologen, Bauern, Umwelt- und Naturschützern, Jägern, Schutzgebietsbetreuern und Touristikern. Elli Radinger, Juristin und Autorin, beschäftigt sich seit fast 30 Jahren mit Wölfen und hat in Alaska und im Yellowstone Park wilde Wölfe beobachtet. In ihrem neuesten, autobiographisch geprägten Buch lässt sie auch Gedanken einfließen, die über das reine Beobachten des Tierverhaltens weit hinausgehen, sich mit Ethik und menschlichem Verhalten beschäftigen. Vor allem das Kapitel „Mit Wölfen leben“ ist spannend, ein ganz besonderes Buch!
Vom wilden Wolf zum treuen Freund
Kurt Kotrschal und Andrea Benedetter-Herramhof, 2017, bebildert, 22 S, Herramhof-Verlag
Warum leben Menschen mit einem Wolf im Hundepelz zusammen? Der Wolf- und Hundeprofi Kurt Kotrschal und Andrea Benedetter, Autorin zahlreicher Bücher für Kinder und Erwachsene, zeigen, was Wölfe und Hunde ausmacht – und wer sich als Haustier besser eignet! Viele wertvolle Eigenschaften, die Hunde zu besonderen Helfern und Begleitern für ihre Menschen machen, werden behandelt. Das liebevoll gestaltete und reich bebilderte Buch ist für Hundeliebhaber und solche, die es noch werden wollen, ab neun Jahren geeignet.
Der Hundeflüsterer
Paul Owens; 2007, Franckh-Kosmos Verlag, 215
"Der Hundeflüsterer"… irgendwelche Assoziationen? Unbegründet! Paul Owens hat ein wirklich gutes Buch geschrieben, das auch für unerfahrene Hundehalter leicht und gut zu lesen ist. Anhand von neun Zutaten wird erläutert, was gute Hundehaltung ausmacht, dazu werden Lernverhalten und Stress beschrieben; besonders gründlich wird auf das praktische Lernen eingegangen und mit Anleitungen und Beispielen ein Rüstzeug gegeben. Empfehlenswert!
Hundeverstand
John Bradshaw, 2012, Kynos Verlag, 315 S
Das Buch ist ein Schatz! Ein Schatz an Wissen und Erfahrung, toll aufbereitet und gut verständlich geschrieben! Den Titel "Hundeverstand" müsste man um den Titel "Hausverstand" erweitern, für viele Hunde und auch für viele Menschen wäre es mit diesem Wissen leichter, miteinander auszukommen. Sachlich und logisch wird Hundeverhalten erklärt und so manche/r Hundeflüsterer/in, etc. müsste eigentlich rot werden beim Lesen - aber diese Menschen lehren ja lieber bildungsfern… Pflichtlektüre für Hundehaltern und vor allem für Trainer!
Impulskontrolle
Wie Hunde sich beherrschen lernen
Das IK-Arbeitsbuch von Ariane Ullrich
Ariane Ullrich, 2012, MenschHund! Verlag, 248 S
Kurz und prägnant wird im Teil A abgehandelt, was Impulskontrolle ist und wozu sie nötig ist, sowie die Chemie im Hundegehirn erklärt. Das Kapitel Prävention ist dabei besonders interessant und für Mehrhundehalter hilfreich. Wie der Untertitel „Arbeitsbuch“ schon aussagt, bietet dieses Buch keine detaillierten Erläuterungen und Hintergrundinformation zu den vorgestellten Übungen im Teil B, vieles wird nur angesprochen, oft wird auf weiterführende Literatur verwiesen. Das ist gerade für Anfänger eine Herausforderung, sich noch gründlicher einzulesen, für Hundehalter mit Vorwissen aber durchaus praktisch. Ein Buch für die Praxis mit wirklich sinnvollen Übungen!
Einfach beste Freunde
Warum Menschen und andere Tiere einander verstehen
Kurt Kotrschal, 2014, Christian Brandstätter, 213 S
Kurt Kotrschal, dessen letztes Buch Wolf – Hund – Mensch als österreichisches Wissenschaftsbuch des Jahres 2013 ausgezeichnet wurde, hat nun ein weiteres Buch zur Mensch-Tier-Beziehung vorgelegt. Schon das Vorwort ist Lesevergnügen, dem Autor gelingt es, wissenschaftliche Erkenntnisse und Fakten zu einem spannenden und unterhaltsamen Text zu verknüpfen – verknüpft werden damit auch Überlegungen zur Philosophie, Psychologie und Biologie. Das Buch ist eine Quelle von Wissen und unbedingt empfehlenswert für Hundehalter und Tierfreunde im Allgemeinen und eigentlich im besonderen für Menschen, die Tieren (noch) kritisch gegenüber stehen!
Emotionen einschätzen, Hunde verstehen
Das EMRA™-System als individuelle Herangehensweise an Verhaltensprobleme und deren Therapie
Robert Falconer-Taylor, Peter Neville und Val Strong, SitzPlatzFuß edition, Cadmos Verlag, 2013, 95 S
Die Psychologie der Haustiere wird erst in den letzten Jahren intensiv erforscht, vor allem das älteste Haustier des Menschen, der Hund, steht nun im Mittelpunkt des Interesses. Das patentierte EMRA-System zeigt, wie schwierige Situationen im täglichen Zusammenleben mit dem Hund analysiert werden können und unkomplizierte, aber sinnvolle Lösungen Mensch und Hund helfen. Ein Kapitel beschäftigt sich übrigens mit Hauskatzen, ebenfalls sehr interessant zu lesen! Ohne Einsatz von in der Erziehung kontraproduktiven Methoden wie Bestrafung oder körperlicher Gewalt werden mit einfachsten Mitteln dauerhafte Erfolge in der Erziehung erreicht, ein toller Ansatz für Mensch-Hund-Teams!
Hundepsychologie
Sozialverhalten und Wesen, Emotionen und Individualität
mit Filmen zum Hundeverhalten auf DVD
Dorit Urd Feddersen-Petersen, 2013, Franckh-Kosmos, 496 S
Das Standardwerk zum Hundeverhalten ist mittlerweile in der 5. Auflage erschienen, unglaublich detailliert mit Fotos, Zeichnungen und Grafiken untermalt, zeigt diese Buch die komplette Bandbreite des Hundeverhaltens und viele interessante Vergleiche zum Wolf. Die zahlreichen Fachbegriffe werden in einem umfangreichen Glossar erwähnt, das Literaturverzeichnis entspricht schon fast einer Bibliografie der Literatur zur Hundepsychologie.
Affe trifft Wolf
Dominieren statt kooperieren?
Die Mensch-Hund-Beziehung
Günther Bloch, Elli H. Radinger, 2012, Franckh-Kosmos, 189 S
Das ungemein spannende Buch der beiden Wolfs- und Hundeexperten bietet eine gute Diskussionsgrundlage, um manche veralteten Ansichten sachlich zu widerlegen und aufzuklären, Stichwort Dominanz, und um kontroversielle Themen anzusprechen: vom Gefühlsleben der Tiere bis zur sogenannten Vermenschlichung und was wirklich darunter fällt. Angereicht mit Feldnotizen – kurzen Einblicken in die Forschung – und vielen privaten Erfahrungen der Autoren ist das Buch wirklich empfehlenswert für Zoologen, Ökologen und natürlich Hundehalter!
The expression of the emotions in man and animals
Darwin, Charles, 1872, p, London: John Murray, with photographic and other illustrations
Charles Darwin, der als vielseitiger Biologe in vielen Forschungsgebieten sattelfest war, schrieb 1872 einen echten Bestseller, der auch heute interessant zu lesen ist. Die beiden Kapitel, die sich mit Tieren befassen, sind natürlich besonders spannend. Darwin beschreibt die "Seelenzustände" bei Hunden wie Bellen vor Zorn oder Freude sehr treffend; ein Hund, der Zuneigung empfindet, wird "niedriger", bei extremen Erschrecken kann es zu einem "Entleeren der Excretionen" kommen, "Traurigkeit" wird ebenso beschrieben wie das "Grinsen" bei manchen Hunden - ein frühe Version der "Calming Signals"!
Eine Vollversion dieses Buchs ist hier zu finden [25 02 2014]:
http://darwin-online.org.uk/content/frameset?itemID=F1142&viewtype=side&pageseq=1
Forschung trifft Hund
Neue Erkenntnisse zu Sozialverhalten, geistigen Leistungen und Ökologie
Gansloßer Udo und Kate Kitchenham, 2012, 239 S, Franckh-Kosmos
Hunde sind in den letzten Jahren zu beliebten Forschungsobjekten der Ethologie geworden, zahlreiche Publikationen zeugen davon - den Überblick zu bewahren ist schwierig. Umso interessanter ist dieses Buch gestaltet: einzelne Kapitel zum Hundeverhalten werden mit Kurzportraits der einzelnen Forscher ergänzt, aktuelle Erkenntnisse im Kontext präsentiert, lesenswert!
Trennungsangst beim Hund
Ein Arbeitsbuch
O´Heare James, 2004, 11 S, Animal Learn Verlag
Ein fundiertes Buch über Trennungsangst: als Hilfestellung, wenn es um das Erkennen von Trennungsangst im Unterschied zu anderen Problemen geht, als Ratgeber für Managementmethoden und als kurze Einführung zum Hundeverhalten allgemein - wirklich wichtige Lektüre und jedem Hundebesitzer zu empfehlen, der seinen Hund wenn auch nur fallweise alleine lässt!
Mensch, versteh mich doch!
Hilfe bei großen und kleinen Sorgen im Alltag mit dem Hund
Thiele Sabine, 2010, Cadmos, 111 S
Ein gut durchdachtes Buch für Menschen, die noch nicht viel „hündisch sprechen“ und sich Gedanken um ihren Hund machen. Leicht verständlich werden Alltagsprobleme angesprochen, die oft nur aus einem Missverständnis erwachsen sind, dennoch ärgerlich und mühsam sein können. Interessant ist ein kurzes Kapitel zu Ernährung, das Zusammenspiel von Ernährung und Verhalten wird viel zu selten beleuchtet!
Die drei Charaktere
Gefühlshund, Aktionshund, Augenhund
Ein Buch über die Unterschiede im Training
Anke Bogaerts, 2009: The Golden Delicious, 131 S, zahlreiche Abbildungen
Das vorliegende Buch wurde von einer Retriever-Trainerin geschrieben, die auch mit anderen Rassen viel Erfahrung gesammelt hat. Das Buch beschreibt ein sehr interessantes Konzept, das sich mit verschiedenen Anlagen bei Hunden beschäftigt und detaillierte Angaben zu den empfohlenen Trainingsmethoden gibt. Dabei ist es der Autorin sehr wichtig, hundefreundlich auszubilden. Detaillierte Übungsabläufe werden mit Fotos und Beispielen erläutert. Für alle Dummyfans sehr wertvoll!
Warum der Hund mit dem Schwanz wedelt
Justine A. Lee, 2009: Goldmann Original, 346 S
Eine Tierärztin, die mit Pitbull und Katzen lebt, erklärt Fragen, die niemand fragen möchte... Das Buch ist sehr witzig geschrieben und vieles ist wirklich sehr interessant und praktisch (die Absätze über Vergiftungen!). In den USA gibt es zu manchen Sachverhalten ganz andere Ansichten als in Europa: Kupieren von Ohren und Rute, Stromhalsbänder,... Diese Passagen sind gewöhnungsbedürftig und daher ist das Buch auch nur für erfahrene Hundehalter bzw. eifrige McConnell-Leser empfehlbar.
Hundepsychologie
Wesen und Sozialverhalten
Dorit Feddersen-Petersen, 2000, Franck-Kosmos Verlag, 104 Seiten, zahlreiche Zeichnungen und einige Fotos
Nicht immer sind Bücher dieser Autorin leicht zu lesen, dieses ist aber auch für den kynologischen Laien unbedingt zu empfehlen. In prägnanten Fallbeispielen wird erläutert, wie das unterschiedliche Aufwachsen beim Welpen und Junghund das spätere Leben des erwachsenen Hundes prägt. Ausdrucksstarke Zeichnungen unterstreichen das Gesagte. Besonders einige der letzten Kapitel über Aggressivität, Verhaltensstörungen und Umweltansprüche sind für jeden Hundefreund zu empfehlen, als Denkanstoß und Anregung.
Hunde und ihre Menschen
Dr. Dorit Feddersen-Petersen, 1992, Franckh-Kosmos Verlag, 207 Seiten, zahlreiche Fotos und Zeichnungen
Vor allem der erste Teil des Buches ist schwierig zu lesen und erfordert idealerweise auch schon Vorwissen. Die vergleichende Studie über mehrere Welpen von der Geburt bis zum Wesentest ist allerdings faszinierend und untermauert eindrucksvoll, was in den letzten Jahren verstärkt über die Sozialisation des Lebewesen Hund gefordert wurde. Vor allem die Beschreibung der Beziehung Kinder – Welpe ist sehr aussagekräftig und sollte bei Züchtern und Hundefreunden gut gespeichert sein. Ein empfehlenswertes Buch für alle Hundianer.
Calming Signals
Die Beschwichtigungssignale der Hunde
Turid Rugas; Animal Learn® Verlag, DEUTSCHLAND 2001, 103 Seiten, zahlreiche Fotos
Das Buch, das in den letzten Jahren das Verständnis für Hunde und hundliche Verhaltensweisen revolutioniert hat - auch bei uns! Turid Rugaas zeigt, wie Hunde sich verständigen und mit klar erkennbarer Körpersprache ihre Befindlichkeit ausdrücken. Daraus leitet sie auch ab, wie man Missverständnisse zwischen Mensch und Hund leicht vermeiden kann. Knapp geschilderte Fallbeispiele erläutern aussagekräftig die Theorie, Fotos illustrieren und schärfen den Blick. Ein Zitat aus dem Vorwort zu diesem Buch sagt es kurz und präzise: „Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie Hunde mit ganz anderen Augen betrachten" (Carolyn Clark).Unsere Hunde schätzen die "anderen Augen"!
Verstehe Deinen Hund
Kommunikationstraining für Hundefreunde
Viviane Theby, 2006, Kosmos, 127 Seiten, zahlreiche Zeichnungen
Dieses besonders nett illustrierte und gut geschriebene Buch sollte eigentlich als Gratisausgabe an alle Hundevereine ausgegeben werden – überall dorthin, wo „Platz“ noch laut geschrien wird und der Hund mit donnernder Stimme sofort zu kommen hat und jedes Bogenlaufen und Pinkeln als Dominanz, Trotz oder Unwillen aus ausgelegt wird! Am besten wäre es überhaupt, die Hundesteuerbehörde schickt das Buch an alle Hundebesitzer aus… Denn auch für Hundevollprofis ist das Buch sehr unterhaltsam zu lesen und über die Zeichnungen kann man immer schmunzeln (siehe Seite 87).
Das andere Ende der Leine:
Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt
Patricia B. McConnel, Ph.D.; The Random House Ballantine Pblishing Group, USA, 2008, 235 Seiten, Fotos
Ein unverzichtbares Buch von Patricia McConnell, sehr interessant geschrieben mit vielen Anregungen zum Nachdenken und an sich selbst überprüfen… Wenige, gut ausgewählte Fotos zum Vergleichen mit dem Text und viel Selbstironie der Autorin machen dieses Buch zu etwas Besonderem!
For the Love of a dog
dt.: Liebst Du mich auch?
Patricia McConnell; 2007, Ballantine Books, 368 Seiten
Sämtliche McConnell Bücher sollten in keinem Hundehaushalt fehlen! Das Buch ist eine wahre Fundgrube an Erkenntnissen; Argumente für eine gewaltfreie, positive Erziehung und einen herzlichen Umgang mit dem Partner Hund werden mit einem Plädoyer für das Wahrnehmen der Gefühle unserer Hunde verknüpft, immer wissenschaftlich aufgearbeitet. In einem gut lesbaren Erzählstil werden komplizierte Vorgänge dargestellt, gewürzt mit Beispielen aus der Praxis der Autorin und persönlichen Anmerkungen – Must read!!
Hunde sind anders
Jean Donaldson, Franckh-Kosmos-Verlag, 2000, 294 Seiten, zahlreiche Fotos
Hunde sind anders – dieses Buch auch! Die Autorin ist durch und durch Praktikerin und beschreibt die Lernvorgange und das Training nüchtern ohne verklärenden Blick auf die Mensch – Hund Beziehung. Auch wenn man diese Sichtweise vielleicht ablehnt, ist das Buch sehr lehrreich. Leider irritiren die umgangssprachlichen Formulierungen manchmal und der Lesefluß wird durch viele Abschweifungen gestört. Daher ist konzentriertes Lesen nötig, das sich aber auf alle Fälle lohnt – auch für die nächste Diskussion unter Hundefreunden!
Dogwatching
Die Körpersprache des Hundes
Desmond Morris, 2006, Weltbild, 142 Seiten, 100 Farbfotos
Wie in vergleichbaren Büchern dieses Autors („Horsewatching“) vermischt sich Interessantes mit eher banalen Aussagen. Manches scheint schon veraltet, andere Kapitel sind sehr spannend, ab und zu klingen Thesen auch weit hergeholt. Einiges ist aber sehr interessant und lohnt den kurzweiligen Lesegenuß. Vor allem die Fotos sind wunderschön und sehr aufschlussreich!
Kommt nicht gibt´s nicht
So klappt der Rückruf bei jedem Hund
Claudia Toll, 2009, Kosmos, 88 S, zahlreiche Fotos
In fast jedem Hundeerziehungsbuch gibt es Ratschläge, wie der Hunde lernt, auf Zuruf oder Pfiff zu kommen. Dieses Buch beschäftigt sich ausschließlich mit diesem besonders wichtigen Teil der Erziehung und behandelt mehrere Ausbildungsmethoden. Ob wirklich jeder Hund lernt, zurück zukommen, ist fraglich, die gut erklärten Anleitungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit aber sehr – bei richtiger Durchführung!
Die einzigartige Intelligenz der Hunde
Alwin Schönberger, 2010, Piper, 308 S, einige Grafiken
Wer genauer Bescheid wissen möchte über die neuesten Erkenntnisse bezüglich der Wesen, die uns domestiziert haben ;) – handlicher und verständlicher sind diese kaum zu erhalten. Das Buch ist klar formuliert geschrieben, sieben Kapitel geben Auskunft über Bereiche wie z. B. Kommunikation und Logik – auch im Alltag mit Hund ist dieses Wissen praktisch! Empfehlenswert!
Kastration und Verhalten beim Hund -
Eine Entscheidungshilfe
Günther Bloch, Sophie Strodtbeck, 2011, 160 S, Müller Rüschlikon
Kaum ein Thema wird in letzter Zeit so heftig diskutiert unter Hundefreunden wie die Kastration bei Hündin und Rüden. Viele Argumente dafür und dagegen werden gewälzt; dieses Buch basiert auf einer großen Studie und zeigt sehr interessante Zusammenhänge auf. Manches ist denn doch sehr schwer nachvollziehbar - (warum werden Hengste und Bullen kastriert: damit die Tiere ruhiger werden) eine spannende Lektüre und hoffentlich der Startschuss für weitere Forschungen.
Dogs, a new understanding of Canine Origin, Behavior, and Evolution
Coppinger Ray & Lorna, 2001, 352 S, Chicago Press
Dieses Buch ist ein Meilenstein in der Erforschung von Hunden und der Erforschung der Mensch-Hund-Beziehung. Viele Passagen sind faszinierend zu lesen, die einzelnen Ableitungen aus dem wölfischen Jagdverhalten anschaulich ausgearbeitet, die Intelligenz von Schlittenhunden wird wohl nie wieder niedriger bewertet werden, als die von Border Collies;) Das Kapitel über Service Dogs ist sehr bedrückend - gottseidank gibt es in Österreich auch einige sehr gute Vereine - siehe Links! Nicht alles kann unwidersprochen bleiben: dafür ist ein gutes Buch aber auch da, um Diskussionen auszulösen und die weitere Forschung anzuregen.
Das Buch ist mittlerweile im Animal Learn Verlag auf Deutsch unter diesem Titel erschienen: Hunde Neue Erkenntnisse über Herkunft, Verhalten und Evolution der Kaniden.
Das Alpha-Syndrom
Über Führung und Rangordnung bei Hunden - was das ist und was nicht
Hallgren Anders, 2006, 136 S, Animal Learn Verlag
JA, JA, JA, gesperrt gedruckt, man sollte einzelne Passagen auf Posterleinwände aufziehen, in Wände von Vereinshütten eingravieren oder manchen Trainern vielleicht gleich als Tattoo empfehlen (statt dem nächsten chinesischen Zeichen) - ein tolles Buch!
Wissenschaftliche Belege, wie der Unsinn des Alpha-Gehabes für Verwirrung bei Hund und Mensch sorgt und für viele Missverständnisse dazu, schlüssige Erklärungen und ein wirklich guter Beitrag zum leidigen Thema Knurren machen das Buch unverzichtbar. Und noch ein besonders gutes Zitat: "Aggressivität entsteht definitiv nicht durch Freundlichkeit, Nachgiebigkeit und Liebe gegenüber dem Hund, und mangelnde Dominanz macht keinen Hund aggressiv!"
Das Gefühlsleben der Tiere
Marc Bekoff, 2008, Animal Learn Verlag, 231 S
Der bekannte Ethologe Marc Bekoff legt hier kurz und bündig wissenschaftliche Erkenntnisse zu Emotionen bei Tieren vor, wie immer mit interessanten Beispielen erläutert und schlüssig formuliert. Die Schlussworte dieses Buchs sprechen für sich: „Tiere sprechen uns an, weil wir fühlende und leidenschaftliche Lebewesen sind. Aus diesem Grund nehmen wir sie wahr. Gefühle sind die Geschenke unserer Vorfahren. Wir besitzen sie und andere Tiere besitzen sie ebenfalls. Das dürfen wir niemals vergessen.“ Lesen!
Die Welt in seinem Kopf
Über das Lernverhalten von Hunden
Dorothée Schneider, 2005, Animal Learn Verlag, 161 S
Viel wurde schon über das Lernverhalten von Hunden geschrieben, dieses Buch bietet einen wirklich gut verständlichen Einblick, mit Fotos und Grafiken illustriert. Zusätzlich wird auch erläutert, warum manche Methoden der Hundeausbildung eben nicht funktionieren oder nur für kurze Erfolge gut sind – immer wieder lesenswert! Gerade in Zeiten von Hundeflüsterern, die ihr Unwesen im TV und in Hochglanzmagazinen treiben!